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Aktuelles | Wirtschaft | 24.01.2015

Um Erhalt des Lebensstandards langfristig zu sichern

Techniker „Job der Zukunft“

Beim Innovations-Abend der Fachhochschule Wels am 21. Jänner fiel besonders die Herausforderung an die Führungskräfte der Zukunft auf. Dr. Axel Greiner, Präsident der Industriellenvereinigung OÖ, verwies auf die leider falsche Entwicklung beim Berufswunsch:
„Die jungen Menschen streben vor allem Richtung sicherer Job als Beamter, doch dieser Dienstleistungsbereich wird schon allein durch die fortschreitende Technisierung abnehmen. Die Bauernschaft sichert unsere Nahrung, doch nur der industrielle Bereich kann durch Innovation und intelligente Produkte auf dem Weltmarkt bestehen und damit auch unseren Lebensstandard längerfristig sichern. Wir brauchen daher bestens ausgebildete Techniker.“
Investition in Bildung für die Zukunft Oberösterreichs
Damit Oberösterreich als Wirtschaftsstandort im internationalen Wettbewerb auch weiterhin erfolgreich bestehen kann, hat das Land als erstes Bundesland Österreichs schon zu Beginn der neunziger Jahre auf das Bildungskonzept der Fachhochschule gesetzt.
Derzeit haben bereits rund 12.000 Absolventen (!) ein Studium erfolgreich absolviert, aktuell sind ca. 5.000 Studierende an den vier Fakultäten der FH OÖ – fast ein Drittel davon berufsbegleitend - immatrikuliert.
Dass sich die Investitionen des Landes in Bildung rechnen, unterstreichen die steigenden Absolventen-Zahlen von technischen Akademikern, die der Wirtschafsstandort Oberösterreich dringend benötigt. Seit Bestehen der Fachhochschule OÖ hat das Land rund 295 Millionen Euro investiert.
Wichtige Internationalisierung
Die Internationalisierung der Ausbildung wird immer wichtiger. An der Fachhochschule Oberösterreich gibt es inzwischen neun englischsprachige Studiengänge, drei davon an der Fakultät für Technik und Umweltwissenschaften Wels.
Das Land unterstützt die Mobilität heimischer Studierender mit einem monatlichen Kostenbeitrag sowie einem Reisekostenzuschuss. „Es ist uns wichtig, unsere Studierenden bei ihren ersten internationalen Schritten zu unterstützen. Im letzten Jahr gab es fünfzig Prozent mehr Studierende, die im Rahmen eines Auslandssemesters die Förderung in Anspruch genommen haben“, freut sich Landesrätin Doris Humer.
„Wir möchten unseren Studierenden interkulturelle Kompetenzen und Weltoffenheit mit auf den Weg geben. Das ist entscheidend für ein exportorientiertes Bundesland wie Oberösterreich“.
Im Sommer 2014 ging die erste „International Summer Academy in Engineering for Women“ in den Labors und Science Labs des FH OÖ Campus Wels über die Bühne, die das Land auch finanziell unterstützt hat. 26 Studentinnen aus elf Ländern nahmen an den Workshops in den Bereichen Technik, Physik, Naturwissenschaften, Chemie, Biochemie, Synthetische Biologie, „Woman in Engineering“ und Kreativität teil. Ziel ist neben dem Ausbauen von Fachkompetenzen auch das Knüpfen internationaler Kontakte. Eine Fortsetzung ist im Sommer geplant.
FH OÖ leistet wichtigen Beitrag für Innovatives OÖ 2020
Die FH Oberösterreich deckt mit ihrer Lehre und Forschung wichtige Themenbereich des strategischen Wirtschafts- und Forschungsprogramms „Innovatives OÖ 2020“ ab. Zu den Themen gehören industrielle Produktionsprozesse, Energie, Gesundheit, alternde Gesellschaft, Lebensmittel, Ernährung, Mobilität und Logistik. Ziel dieses Programms ist es, Oberösterreichs Innovationskraft zielgerichtet zu verstärken und die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft auszubauen
Mehr Frauen für die Forschung
Auch heuer wird wieder der „OÖ. Forscherinnen-Award“ des Landes am 19. Mai vergeben, der die erfolgreichsten Forscherinnen von heimischen Hochschulen und Unternehmen vor den Vorhang holt. „Leider gibt es nach wie vor zu wenige Frauen in der Forschung. Wir möchten den Frauen Mut machen, ihre innovativen Arbeiten für den Award einzureichen und die Themen der Zukunft mitzugestalten.“ Interessierte Frauen können sich bis 8. März für die Auszeichnung bewerben. Eine hochkarätige Expertenjury ermittelt dann die besten Forschungsarbeiten. 
Internationalisierung auch Chance für die Stadt
Mit mehr als 1700 Studierenden kann sich Wels ohne Zweifel als Studentenstadt bezeichnen. Denn die Fachhochschule Wels gibt es bei uns seit nunmehr über zwei Jahrzehnten. „Dass die FH Wels einer der Leuchttürme der Bildungsstadt Wels ist, zeigt sich unter anderem auch jährlich beim Innovation Award in den Welser Minoriten, bei dem hervorragende Masterarbeiten für die heimische Industrie prämiert und vor den Vorhang geholt werden“, erklärt Bürgermeister Dr. Peter Koits. 
Die Stadt Wels hatte und hat stets Interesse daran, eine derartige Bildungseinrichtung zu beherbergen, und unterstützt bis heute den Betrieb und Ausbau der Fachhochschule finanziell. „Wir haben das Grundstück für den damaligen Neubau zur Verfügung gestellt. Jeder Steuergeld-Cent für die Fachhochschule davon bestens angelegt ist. Denn dieses Geld fließt in die hochwertige, praxisnahe und internationale Ausbildung junger Menschen, was wiederum dem Wirtschafts- und Arbeitsplatzstandort zu Gute kommt“.
Kräfte bündeln für Industrie 4.0
 „Industrielle Produktion braucht Forschung, Innovation und dazu möglichst viele bestens ausgebildete Techniker. Insofern ist es nur selbstverständlich, dass die IV OÖ den Award der FH Wels und damit die künftigen Leistungsträger der OÖ. Industrie unterstützt“, betonte IV-OÖ-Präsident Dr. Axel Greiner. Ebenso wenig sei es ein Zufall, dass heuer erstmals ein Sonderpreis Industrie 4.0 vergeben wird. Denn gerade dieses Thema werde die Industrie in den nächsten Jahren intensiv begleiten und die industrielle Arbeitswelt massiv verändern.
Dr. Axel Greiner: „In den neuen, intelligenten Fabriken gibt es eine völlig neue Produktionslogik. Produkte sind identifizierbar, zu jedem Zeitpunkt lokalisierbar und kennen ihren momentanen Zustand sowie die Wege zu ihrem Zielzustand. Intelligente Produktion kann individuelle Kundenwünsche berücksichtigen und selbst Einzelstücke gewinnbringend produzieren, die Geschäfts- und Engineering-Prozesse sind dynamisch gestaltet.“
Am Weg zur vierten industriellen Revolution
Der Weg dorthin bedeutet einen kontinuierlichen Prozess, der sowohl die Grundlagen- als auch die angewandte betriebliche Forschung umfasst und den das Industrieland Oberösterreich als Teil des European Manufacturing Core konsequent vorantreiben muss. Die Voraussetzungen dafür sind gut, mit der Erhöhung des Forschungsbudgets des Landes ist die erste Maßnahme bereits in Umsetzung, um Oberösterreich als Kerngebiet der vierten industriellen Revolution zu etablieren.
Nun geht es noch darum, die Kräfte zu bündeln und den Ausbau der Produktionsforschung an der Technisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der JKU Linz sowie die Vernetzung der FH-Standorte Wels, Hagenberg und Steyr zu einem Exzellenznetzwerk zu realisieren.
„Es ist ein Glücksfall, dass sich mit den klassischen Ingenieurs-Disziplinen in Wels, der Logistik in Steyr und dem IT-Bereich in Hagenberg bereits jene drei Schwerpunkte in Oberösterreich befinden, die im Themenbereich Industrie 4.0 zusammenfließen“, verweist Greiner auf die bestehenden Strukturen, die eine stabile Basis unseres Landes auf dem Weg zur Modellregion für Smart Production bilden.
Die FH Oberösterreich ist die forschungsstärkste Fachhochschule Österreichs.
Mitten dabei der FH-Campus Wels, Stelzhamerstraße 23.
Homepage:
www.fh-ooe.at/campus-wels  

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