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Aktuelles | Kommentar | 23.10.2020

…für harmonisches familiäres Weihnachtsfest 2020?

Haben wir noch eine Chance…

Nach acht Monaten der Verunsicherung, Meinungsvielfalt mit Streitgesprächen sogar in den Familien und einer totalen Verunsicherung der Bevölkerung kommt nun doch etwas „Licht ins Dunkel“.
Seit Monaten warnen wir von einer dramatischen Gesellschaftskrise, wenn man weiterhin mit unkontrollierbaren, ständig ändernden Verordnungen die Bevölkerung an den Rand der Verzweiflung bringt. Und es waren die Politiker, die sich von Fachexperten und Beamten zu Schnellschüssen verleiten ließen.
Die jüngsten Verordnungen, die sogar die Maskenpflicht im Theater und grotesker weise auf Sportplätzen zur erfolgreichen (?) Bekämpfung der Infektionszahlen beinhalten haben, sorgten nicht nur dafür das Fass zum Überlaufen zu bringen, sondern hat auch die Kronen Zeitung als monatelanges Direktsprachrohr von angeblich sinnvollen Verordnungen zum Umdenken gebracht.

So gab es vor Tagen
noch eine Umfrage, wo die eindeutige Leser-Mehrheit für die Maßnahmen der Regierung waren, so ist der interessierte Beobachter der Medienpolitik heute am 24. Oktober (zwei Monate vor Weihnachten) überrascht, daß eine Umfrage in der Kronen Zeitung plötzlich ein ganz anderes Bild zeigt:

Hat Gesundheitsminister Anschober die Corona-Lage unter Kontrolle? Nur noch 26 % sagen dazu JA, bereits 74 % sagen NEIN.
Das Resümee der Krone: Nach höchsten Vertrauenswerten im Sommer entgleitet Rudolf Anschober nun die Kontrolle, sagt die klare Mehrheit der „Krone“ Leser.
Wir heimische Journalisten - die Rudolf Anschober als Grünpolitiker in Oberösterreich jahrzehntelang kennengelernt haben - befürchteten diese Fehlentwicklung schon nach den ersten Wochen der Epidemie. Eine Pandemie hat sich daraus zu Herbstbeginn entwickelt, als die Verzweiflung der Menschen über die Voraussagen und die täglichen Infektions-Rekorde erst so richtig entstanden ist.
Mediales Regierungs-Sprachrohr
Während der ORF als willfähriges Medium der Bundesregierung nur so manchen redaktionellen Seitenhieb wagte, konnte man unter anderem dank Servus TV etwas die Übersicht bewahren. Experten möglicherweise zu engstirnig
Und beim jüngsten ServusTV-Talk am 22. Oktober wurde einmal deutlich das Corona-Hauptproblem erkannt. Das Salzburger Corona-Kommissionsmitglied Univ.-Prof. Dr. Richard Greil, ein anerkannter und erfahrener Facharzt in mehreren Bereichen, offenbarte es unbewußt deutlich:
Hervorragende Mediziner sehen in der Viruskrankheit zu einseitig das Krankheitsproblem, behaupten aber auch bei der Bekämpfung die psychischen und physischen Probleme der Menschen bestens zu kennen.
Denn mit einem geradezu erschreckenden Gesichtsausdruck rief er in die gut zusammengestellte Diskussionsrunde: Die Infektionszahlen müssen sofort dramatisch sinken“. Doch die Maßnahmen dafür überlasse er der Politik.
Und das ist das Hauptproblem in politisch sowieso unruhigen Zeiten, denn schon vor Corona hatte man den Eindruck: Eine vorgegebene christlich soziale Wirtschaftspartei wie Türkis sprich ÖVP und eine unrealistische Vordenker-Partei wie die Grünen, das kann auf die Dauer nicht gutgehen. Das ist auch einer der tieferen Gründen für die nicht gründlich durchdachten gesetzlichen Bestimmungen, die schon fast wöchentlich bei den Politshow-Pressekonferenzen verkündet wurden.
Umdenken noch vor Weihnachten möglich?
Jetzt wären weitblickende und anerkannte Fachleute gefragt, die umsetzbare Ideen in der Öffentlichkeit verbreiten, um der Bevölkerung Mut und Zuversicht für ein Übertauchen der Gesundheitskrise zu geben. Und eine Politik, die nicht getrieben von Macht, Politeinfluss und Überheblichkeit erkennt, daß es auch noch eine deutliche Bevölkerungsschicht gibt, die aus Existenzangst oder Frust unter Umständen panische und falsche Reaktionen setzt.
Und diese werden nicht in der Kultur, im Sport, in der Gastronomie und auch nicht im Tourismus gesetzt, sondern in den eigenen vier Wänden, in Kellerräumen und an verschwiegenen Orten, oft unter starkem Alkoholeinfluß. Und das ist die gefährlichste Entwicklung im Bemühen um Eingrenzung einer heimtückischen Viruskrankheit.
Zwei Monate vor Weihnachten wollen wir die Hoffnung aussprechen, dass bis zu Weihnachten Eigenverantwortung dank nachvollziehbarer Maßnahmen wieder gestärkt und auch umgesetzt wird. Denn nichts wäre im Jahr 2020 schlimmer als ein freudloses Weihnachtsfest mit falschen Erwartungen und Mutlosigkeit.
Selbst nach dem Zweiten Weltkrieg hat es die Bevölkerung von sich aus geschafft - ohne Unterstützung aus damals nicht vorhandenen Steuergeldern - ein Leben aufzubauen, das ein sinnvolles Nebeneinander ermöglichte. Und das hat sich besonders die Stadtbevölkerung verdient, denn am Land gibt es trotzdem noch ein gemeinschaftliches Denken.
Detlef Heyss

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