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Aktuelles | Soirt | 31.12.2020

Vincent Kriechmayr startete 2003 hier seine Karriere

Welscup-Jubiläum in den Sternen

Den Ärger und die Enttäuschung wegen der Absage vom 50-Jahr-Jubiläum überstrahlt 'unser' zweifacher Weltmeister Vincent Kriechmayr. Seine Rennkarriere startete er 2003 als 12-jähriger für den TVN Wels, die Statistik vermeldet 282 Welscup-Punkte. Der Verein ist deshalb auch besonders stolz auf ihr Vereinmitglied - und Österreichs Sportlerherz strahlt nach Cortina.
2015 freute sich die Welscup-Gesamtsiegerin Bianca Pöll (Bild), weil ihr Vincent den Siegespokal überreichte. Der sympathische Naturbursch übertrahlte die damalige Schlußfeier im max.center, Ex-Weltmeister Hannes Trinkl und ÖSV-Boss Peter Schröcksnadel prophezeiten Vincent schon damals eine Erfolgskarriere.
Die noch immer andauernde Gesundheitskrise sorgt auch im Sportbereich für viele Probleme. So haben sich nicht nur die Gründer, sondern auch die aktuell noch engagierten Funktionäre auf die bereits 50. Saison (!) inklusive Jubiläumsfeier vom max.center-Welscup gefreut.

Wurde bereits im Herbst 2020 die geplante Jubiläumsfeier verschoben, so war an den Start der Jubiläums-Saison am 16. Jänner nicht zu denken. Angesichts der unsicheren Situation und vor allem der ‚sagenhaften‘ Sicherheitsauflagen für die Rennen musste die 2018 extra gegründete ARGE Welscup nach Rücksprache mit den Sponsoren die Saison 2021 endgültig absagen.
Schon in der 49. Saison mussten angesichts der aufgetretenen Infektionswelle die letzten beiden Rennen gestrichen werden und die Gesamtwertung nach vier Rennen abgeschlossen werden. Der Skiklub Eska Wels holte sich durch die erst 14-jährige Lara Bacherer und Titelverteidiger Johannes Gassner die Einzeltitel, TVN Sparkasse Colop Wels den Mannschafts-Titel. Auf die Gesamtsiegerehrung musste leider verzichtet werden.
Die Hoffnungen gelten dem Sportjahr 2022
Die Jubiläumsfeier soll möglichst bald (eventuell im Herbst) nachgeholt werden, die Jubiläums-Saison könnte dann 2022 stattfinden. Heuer gab es für die teilnehmenden Vereine anstatt Siegerpokale neue Torstangen.
Ausschlaggebend war die Gründungssitzung vom Ski-Welscup am 12. November 1971 im noch alten Greif und einem seiner Clubräume. Nach vierstündigen Meinungsverschiedenheiten sorgte Intersport-Chef Dr. Alfred Schwab für den Durchbruch. Seine Feststellung die WZ werde nun berichten, dass sich die Vereine nicht einigen konnten, brach die eisigen Fronten: Das wollten weder der Skiklub und der TVN keinesfalls als offizielles Ergebnis – und der WZ-Sportredakteur wurde beauftragt für das schriftliche Protokoll zu sorgen.
Zwei Monate später erfolgte die Premiere
Das erste Welscup-Rennen fand am 23. Jänner 1972 (!) statt. Damals noch mit Stoppuhr-Zeiten und handgeschriebenem Protokoll des WZ-Sportredakteurs.
Ein einmaliger Skibewerb in Österreich
Von Beginn an stand der Welscup unter der Patronanz der damaligen lokalen Wochenzeitung Welser Zeitung. Nichr nur für ausführliche Rennberichte, sondern auch für die Organisation der Gesamtsiegehrung und das Auftreiben der Siegerpokale sorgte Detlef Heyss, die Fotos steuerte der umtriebige Fotograf Helmut Erhardt bei.
300 (!) Skirennen in 50 Jahren
Seit der Gründung wurden rund 300 Skirennen mit knapp 50.000 Startern abgewickelt. 2018 entstand dann der Verein ARGE Welscup, um weiter von der Stadt und den treuen Sponsoren unterstützt zu werden. Aktuell sind sieben Skivereine Mitglied der Arbeitsgemeinschaft.
Vom Welscup zum Weltcup brachten es bisher zwei Läuferinnen und ein männlicher Starter: Christa Puschmann (Skiklub) holte 1980 den erste Weltcuppunkt in die skifahrbegeisterte Messestadt. Kerstin Reisenhofer und Vincent Kriechmayr (beide TVN) sollten viele Jahre später folgen. Für den TVN ist es deshalb auch eine große Freude und Genugtuung mit Vincent einen Weltmeister als Clubmitglied zu haben.
Seit seiner Gründung lebte der Welscup von der Rivalität zwischen Skiklub und TVN. Inzwischen ist der Konkurrenzkampf in eine Partnerschaft inklusive Partnervereine aus Wels-Land übergegangen, die mit einem gemeinsamen Materialpool und Lager auf der Rennstrecke in Hinterstoder verknüpft ist.
Nach 48 Jahren wurde der Cupbewerb auf neue wirtschaftliche Beine gestellt. Die langjährigen Welscup-Mitorganisatoren freuten sich zusammen mit Hauptsponsor max.center auch auf die bereits 50. Ski-Welscup-Saison. Im Bild von links: Hermann Zemsauer, Patrizia Hahn, Egbert Holz, Reinhard Lauterbach, Hans Doppelbauer und Ernst König.

Training im sportlichen Lockdown
Das sportlich hohe Niveau des Welscups unterstreicht auch die Tatsache, dass 66 Kinder und Jugendliche mit einer Spitzensportlizenz ausgestattet wurden, die es ihnen erlaubt, während des Lockdowns die Skilifte zwecks Trainings zu benützen. Läufern ab 18 Jahren und sportlichen Senioren wurde diese Lizenz nicht gewährt.
Nicht nur sportlich ist der Cup eine Erfolgsgeschichte. Viele Trainer und Funktionäre besetzen im Skigeschehen hohe Positionen. Der Präsident des Landesskiverbandes, Fritz Niederndorfer, fuhr als Aktiver seine ersten Rennen im Welscup. Gleiches gilt für Generalsekretär Markus Gattinger und den Alpindirektor Fritz Offenhauser. ÖSV-Nachwuchschef Jürgen Kriechbaum ist ebenso ein Kind vom Welscup wie Kurt Mayr, Chefcoach der schwedischen Damenmannschaft. Seriensiegerin Alexandra Zemsauer vom TVN-Wels ist als FIS-Delegierte bei internationalen Rennen im Einsatz.
"Auf alle Fälle soll es noch eine Jubiläumsveranstaltung 50plus geben, wenn dies möglich ist", erklärt Reinhard Lauterbach für die ARGE Welscup hoffnungsfroh. Hauptsponsor max.center bleibt auf jeden Fall dem lokalen Skisport erhalten.

Warum jegliche Durchführung scheiterte
Im Anhang wollen wir jene Bestimmungen veröffentlichen, die dem ÖSV aufgezwungen wurden und praktisch jegliche Durchführung eines Skirennens verhindert. Die Bürokratie zeigt auch hier die eigenartigsten Blüten (Text vergrößerbar)...  

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