
MAI 2025 - Wels und Schleißheim haben am 9. Dezember 2024 den Traun-Brückenschlag vollzogen. Seit Dienstag ist diese großügige Überquerung des Traun-Stausees benutzbar. Beim Eröffnungsfest wurde dank der enormen Besucherzahl unterstrichen wie bedeutungsvoll diese neue Verbindung zwischen Wels-Ost und Schleißheim speziell für die Radfahrer ist.
Damit entstand nach der Osttangtenten-Brücke, dem Trodatsteg, der Alten Traunbrücke, der Eisenbahn-Brücke, dem Angerlehner-Steg und der Westspangen-Brücke die insgesamt siebte Brücke im Bereich der Stadt Wels und auch für Thalheim über die Traun. Offen ist noch der Wunsch eines Steges oberhalb des Traunkraftwerkes. Bild: Die Römerbrücke vor der Fertigstellung.

Mit dem Einschwimmen und Versetzen der drei Brückenteile auf die Widerlager in der Flussmitte beziehungsweise auf den Dämmen haben die Stadt Wels und die Gemeinde Schleißheim eine Verbindung in Form einer Geh- und Radwegbrücke, die seit Mitte April auch benutzbar ist.

Attraktiver Holzbau mit Dach
Die drei vorgefertigten Brückensegmente wurden 2024 von Mitte Oktober bis Anfang November im Werk vorgefertigt und mit Sondertransporten zum Bauplatz auf das Gelände des zentralen Betriebsgebäudes der Stadt Wels geliefert.
Dort erfolgte anschließend bis Anfang Dezember die Endmontage. Die Teile sind jeweils rund 40 Meter lang, 5,6 Meter breit und 5,8 Meter hoch und wiegen zwischen 60 und 70 Tonnen.
Die rund 400 Kubikmeter Holz entfallen zu rund drei Vierteln auf die Tragkonstruktion, den Belag und das Dach. Das restliche Viertel fand für die Schalung, das Geländer und die Fassade Verwendung. Weiters verbauten die Arbeiter rund 65 Tonnen Stahlteile und Verbindungsmittel.

Die Dacheindeckung besteht aus 270 Laufmetern Dachrinne, rund 1300 Quadratmetern Stehfalz-Blecheindeckung sowie Blitzschutz und Seilsicherung.
Eindrucksvoller Tiefbau und Technik
Die Radwegrampe setzt sich aus 1.500 Kubikmetern Erdmaterial und 1.500 Tonnen Steinen zusammen. Weitere 2.000 Kubikmeter Schuttmaterial entfallen auf die provisorische Rampe vom erwähnten Bauplatz am ZBG-Gelände auf den Damm.
Zudem besteht die Brücke samt Zu- und Abfahrten aus 30 Tonnen Betonstahl, 500 Kubikmetern Beton, 400 m Mikropfählen und vier bis in eine Tiefe von 25 m reichenden Großbohrpfählen mit einem Durchmesser von 1,5 m.
Für das Einschwimmen und Versetzen der Brückenteile (und davor das Versenken der Bohrpfähle und das Errichten der Pfeiler und Plattformen) verwendeten die beauftragten Firmen ein Schwerlastponton mit 37 mal 15 m Fläche und einer Tragkraft von rund 500 Tonnen. Ein rund 120 Tonnen schweres Drehbohrgerät sorgte für die nötigen Vertiefungen für die Bohrpfähle.
Ein Spezialfahrzeug mit dem Kürzel SPMT (Self Propelled Modular Trailer) transportierte die drei Brückenteile vom ZBG-Bauplatz über die eigens angelegte Rampe zum Ufer auf das Ponton und brachte diese Anordnung an ihren zukünftigen Bestimmungsort. Weiters sind Erdbaugeräte und Motorboote im Einsatz.
Der Zeitplan wurde eingehalten
Nach dem erfolgreichen Einschwimmen und Versetzen der Brückensegmente wurden die Arbeiter für das nun nicht mehr benötigte Schwerlastponton vor Weihnachten wieder abgebaut.
In weiterer Folge waren nur noch die Komplettierungsarbeiten ausständig. Dabei handelt es sich unter anderem um das Errichten der Aussichts-Plattformen, die Anschlussstellen zwischen der Brücke und den bestehenden Geh- und Radwegen am und unter dem Damm, die Fertigstellung der Radwegrampe samt Bepflanzung und die Montage der technischen Ausstattung (z.B. LED-Beleuchtung und Geländer).
Dank dem planmäßigen Verlauf können die Fußgänger und Radfahrer bereits seit 22. April die siebte Welser Traunbrücke benutzen. Wie berichtet, bedeutet die neue Verbindung über die Traun einerseits einen Ausbau und Lückenschluss beim Radwegenetz.
Darüber hinaus ermöglicht die neue regionale Nord-Süd-Radverbindung überregionale Radverkehrs-Verbindungen. Davon profitiert auch indirekt die Gemeinde Thalheim.

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