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Aktuelles | Geschehen | 17.07.2013

100jährige Thalheimerin bekam Queen-Glückwünsche

Gratulationstour zum Hunderter

Am 17. Juli 1913 wurde Herta Rea geboren, zum 100er der noch rüstigen und jetzt in Thalheim lebenden gebürtigen Winerin gratulierte sogar Queen Elisabeth in einem Glückwunsch-Brief. Die rüstige alte Dame, die noch immer allein in einem bescheidenen Haus mit großem Garten an der Weiherstraße lebt, wird vom Roten Kreuz, Kindern und Nachbarin Zita Denk betreut.   
Viele Glückwünsche kamen auch per Post. Die größte Überraschung war wohl ein Brief aus dem Buckingham-Palast. Queen Elizabeth höchstpersönlich zeigte sich in einer Royal Mail „amused“ und schickte Herta Rae „congratulations and best wishes“ sowie ein persönliches Foto. 
Herta Rae hat eine eher abenteuerlicher Lebensgeschichte hinter sich. Noch in der Monarchie als Tochter eines Postbeamten geboren, begleitete die Wienerin 1939 ihre beste Freundin nach Burma, dem heutigen Myanmar. Dort lernte sie jenen Mann kennen, der zunächst den Auftrag erteilte, sie auszuspionieren. Die junge Wienerin kam aus „Hitlers Ostmark“. Das machte sie verdächtig.
Bertram Langford Dennis Rae war Polizeioberst und ein Gentleman englischer Prägung. Das Paar heiratete und verbrachte unbeschwerte Jahre in diesem exotischen Land. Mit der Invasion der Japaner im März 1942 ging die Idylle jäh zu Ende: „Ich wurde ins indische Darjeeling geflogen, wo ich auf meinen Mann wartete“, berichtet die britisch-österreichische Doppelstaatsbürgerin mit Noch-
Wiener Akzent und noch klarem Verstand.
Nach Kriegsende kehrten Herta und Bertram nach Burma zurück: „Es war ein angenehmes Leben. Die Leute waren freundlich und wir hatten Personal“, erinnert sich die Jubilarin. Mit der Unabhängigkeit Burmas endete auch das Leben im kolonialen Ambiente. Bertram Rae wurde in den Ruhestand geschickt.
Ab nach Österreich. Das Paar entschloss sich, in Österreich neu zu beginnen. Weil in Wien noch die Russen waren, zog die Familie nach Oberösterreich. 1950 kam mit Michael der letzte von fünf Buben zur Welt. Die Pension des Vaters sicherte ein gutes Auskommen. Doch mit der Zeit verlor der Pfund an Wert.
Als Bertram 1971 starb, stand Herta ohne Versorgung da. „Ich musste mir noch mit 60 eine Arbeit suchen – als Näherin in einer Handschuhfabrik.“ Eine Pensionsreform machte Herta Rae schließlich doch noch zur Rentnerin. Die Frau mit feinem Humor freut sich immer über Besuche, besonders wenn ihre Kinder - ein Sohn lebt in Australien - den Weg nach Thalheim finden. 

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