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Rückblicke | Wirtschaft | 20.11.2007

Günter Kurt Fronius ein Hunderter

J.-Raab-Medaille für Firmengründer

Einer der Wirtschafts-Baumeister der 2. Republik in OÖ wurde anlässlich seines 100. Geburtstages für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Landeshauptmann Dr. Pühringer überreichte KR Ing. Günter Kurt Fronius die „Julius-Raab-Medaille“ (Bild).
Fronius wurde am 11.11.1907 in Hermannstadt, dem heutigen Sibiu in Siebenbürgen geboren. Im Laufe des 2. Weltkrieges musste die Familie Fronius aus ihrer Heimat fliehen, im Mai 1945 kam Günter Kurt Fronius nach Pettenbach ins Almtal. Bereits am 10. Juni 1945 meldete er bei der BH Kirchdorf seine Firma Fronius Elektrobau an.
Seine unternehmerische Tätigkeit startete er in einer Garage im Gasthof Ranklleiten, ein Jahr später erwarb er eine Baracke mit 100 m2 Grundfläche in der Nähe dieses Gasthauses. Fronius begann mit der Produktion von Batterieladegeräten. In kürzester Zeit sorgte Fronius für Innovationen, entwickelte den ersten Schweißgleichrichter mit Magnet-Joch-Regelung.
Später wurde das Gerät in geänderter Form mit Luftkühlung gebaut und verkauft. Mittlerweile beschäftigte Fronius bereits 15 Mitarbeiter und übersiedelte in ein größeres Objekt im Ortskern von Pettenbach. Seine Produkte wurden mittlerweile auf Messen und Ausstellungen in Wien und Ried ausgestellt.
1965 waren in der Fa. Fronius bereits über 50 Mitarbeiter tätig. Die von diesem Unternehmen damals neu auf den Markt gebrachten Kleinschweiß-Transformatoren erwiesen sich als Verkaufsschlager. Dadurch wurde auch der Standort Pettenbach zu klein, eine neue Produktionsstätte als gänzlich neue Fabrik wurde gesucht. So wurde der neue Standort in Thalheim gefunden. 1980 wurde die Einzelfirma Fronius in die Fronius KG Austria umgewandelt und Tochter Brigitte sowie Sohn Klaus als Mitteilhaber aufgenommen.
Landesgeschichte. „Die Erfolgsgeschichte der Firma Fronius von einem kleinen Gewerbebetrieb bis hin zum Marktführer ist nicht nur ein Stück Wirtschafts-, sondern auch Landesgeschichte. Denn Fronius gehört zu jenen vielen Heimatvertriebenen, die nach dem Krieg nach OÖ gekommen sind und hier dieses Land mit aufgebaut haben. Der Fleiß und das unternehmerische Talent dieser Menschen hat zur Erfolgsgeschichte ganz entscheidend beigetragen“, betonte Landeshauptmann Dr. Pühringer im Rahmen einer familiären Feier für den Jubilar in der Musikschule Pettenbach.
Bei dieser Feier waren auch die Stadt Wels und die Marktgemeinde Thalheim vertreten, die mit einem eigenen Geburtstagslied des Volkslied-Sextetts überraschte.
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