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Aktuelles | Geschehen | 29.05.2010

Eine Samstag-Matinee auf dem Marktplatz

Legionäre besuchten Bauernmarkt

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Die Direktvermarkter hatten am 29. Mai bei ihrem nun schon traditionellen Bauernmarkt von auf dem Marktplatz die „Römer“ zu Gast. An diesem Samstag-Vormittag gab es neben den heimischen Spezialitäten der Marktbeschicker einen „Römischen Markt“ mit Speisen nach authentischen römischen Rezepten.
Initiativer Verein „Römerweg Ovilava“. Der Verein, der sich der wissenschaftlichen Erforschung der römischen Geschichte und Kultur von Wels und Umgebung verschrieben hat, war die treibende Kraft für den Römermarkt. Mit  Engagement unterstützten Obmann Albert Neugebauer (Betreiber eines Jeans-Geschäft in der Welser Pfarrgasse) und Obfrau Dr. Renate Miglbauer die Veranstaltung und waren auch mit einer Ausstellung, die Ausgrabungen aus Thalheim zeigte, vor Ort.
Mit dem Römer-Verein „Legio XV“ aus Pram, der das Leben und Kämpfen der römischen Legionäre Mitte des 1. Jahrhunderts nach Christus originalgetreu nachempfindet, erwachte die 15. Legion Apollinaris wieder zum Leben. Beeindruckt waren die Besucher von den Uniformen der Legionäre, die – je nach Dienstgrad – bei manchen Römern besonders üppig ausfielen.
Der Centurio Primus Pilus, ranghöchster Centurio einer Legion, stellte mit seiner aufwändigen Ausrüstung einen ganz besonderen Blickfang dar. Auch Angriffswaffen, Schutzwaffen und Schuhwerk boten einen spannenden Einblick in die längst vergangene Zeit der Römer.
Münzprägung. Wer sich für die damalige Art der Münzprägung interessierte, warf einen Blick über die Schulter des Meisters oder legte selbst Hand an, um eine Münze im damaligen Stil als willkommene Erinnerung mit nach Hause zu nehmen.
Kulinarische Gaumenfreuden. Rund um die Römer drehte sich auch das Angebot des Bauernmarktes. Mit süffigem Römerbier von der Fachhochschule Wels, knackigen Römerwürsteln, gschmackigem Römeraufstrich, saftigen Römerweckerln und vielem mehr wurde für das leibliche Wohl gesorgt.
Wir waren mit der Kamera dabei und bringen einen FILMBEITRAG.  
Das „römische“ Thalheim (eine zweitausendjährige Geschichte)
Das Gemeindegebiet von Thalheim ist ein uraltes Siedlungsgebiet. Archäologische Funde, reichen bis in die Jungsteinzeit zurück. Eine erste „Hochkultur“ erlebte Thalheim während der fast 500 jährigen römischen Zeit.
Besiedelung. In unmittelbarer Nachbarschaft von Ovilava (Wels) gelegen, wurde das Gebiet als wichtiger Siedlungsraum genützt. Auf halber Höhe des Rein- und des Kirchenberges zog sich aus der Richtung Steinhaus kommend über Thalheim eine römische Straße.
Entlang dieser wichtigen Verkehrsverbindung siedelten neben einheimischen Kelten, wohlhabende römische Bürger und Personal zur Erhaltung des Aquäduktes und der Brücke. Eine militärische Anlage zur Sicherung dieser Bauten könnte ebenfalls vorhanden gewesen sein.
Eine römische Besonderheit war Gräber außerhalb einer Siedlung entlang von Straßen anzulegen. In Thalheim sind diese im Osten und im Westen nachgewiesen.
Große Gutshöfe ( villa rustica) zur Versorgung der Städte sind in Oberschauersberg und Steinhaus nachgewiesen. In Thalheim (Kirchenberg) weisen Funde ebenfalls auf einen solchen hin.
Sich ihrer römischen Vergangenheit bewusst, ist die Marktgemeinde bestrebt, alles für die Erhaltung dieses einzigartigen römischen Erbes zu tun.
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