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Aktuelles | Geschehen | 28.10.2016

Gemeinderat bedankte sich für verdienstvolles Wirken

Ehrenringe für Persönlichkeiten

Im Amtsgebäude dürfte die Belegschaft selbst so gerührt gewesen sein, dass die Botschaft einer Ehrenring-Verleihung erst acht Tage danach an die Öffentlichkeit geleitet wurde. Bereits am 20. Oktober wurden im Rahmen einer Festsitzung des Gemeinderates vier verdiente Persönlichkeiten mit dem Ehrenring der Marktgemeinde ausgezeichnet.
Bürgermeister Andreas Stockinger betonte in seiner Festrede, dass man den neu adaptierten Sitzungssaal mit der Auszeichnung hochverdienter Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens entsprechend einweihen kann. Die langjährige VS-Direktorin Zita Denk, MR Dr. Rudolf Scharinger, Ing. Peter Haidinger und Franz Gatterbauer sind jene vier Thalheimer, die sich mit ihrem unermüdliches Tun auch oft ehrenamtlich für die Gemeinschaft, für die Menschen und weit über die Grenzen der beruflichen Tätigkeiten hinaus verdient gemacht haben.
Zita Denk, geboren und aufgewachsen im Bundesland Salzburg, kam als junge Pädagogin nach Thalheim und fand hier nicht nur den passenden Ort für ihre Berufung, sondern integrierte sich dank ihrer offenen, herzlichen Art sehr schnell in das Ortsleben. Nachdem sie viele Jahre in der Volksschule unzählige Kinder unterrichtete und schlussendlich auch die Leitung des Hauses übernahm, fand und findet sie auch im Ruhestand jede Menge Möglichkeiten, um das Gemeinschaftsleben ein wenig bunter zu gestalten. So gewinnt sie jedes Jahr ihre Wertung beim Dirndlspringen, leitet einen Singkreis, fährt für den Verein TIM mit Essen auf Rädern durch den Ort und gibt Asylwerbern ehrenamtlich Deutschunterricht.
MR Dr. Rudolf Scharinger. „Der beste Wein ist der, den man nicht selber trinkt!“, so ein bekanntes Zitat des Geehrten, der von 1979 bis 2016 als praktischer Arzt in Thalheim wirkte. In Grieskirchen aufgewachsen, lernte er bereits während seines Medizinstudiums in Innsbruck seine spätere Frau Brigitte in Grieskirchen kennen. Nachdem die Stelle eines praktischen Arztes im Ort frei wurde, eröffnete er Ende der 70er-Jahre seine Praxis und übernahm 1988 von seinem Kollegen Dr. Waldemar Eger auch die Funktion des Gemeindearztes.
Er war für das Wohl seiner Patienten Tag und Nacht im Einsatz. „Das schau ich mir lieber selber an!“, hörte man sehr oft und kurze Zeit später war der hervorragende Diagnostiker oftmals auch schon bei seinen Patienten vor Ort. Im Frühsommer 2016 folgte dem beliebten Mediziner mit Dr. Oliver Weber ein junger und sehr engagierter Medikus. Dr. Scharinger war neben seinem unermüdlichen Wirken als Arzt auch im Gemeinschaftsleben immer sehr aktiv und freut sich, dass er sich von nun an wieder mehr um seine Familie und Freunde kümmern kann.
Ehrung. Im Bild von links: Vizebgm. Klaus Mitterhauser, Bgm. Andreas Stockinger, Franz Gatterbauer, Peter Haidinger, Rudolf Scharinger und Vizebgm. Norbert Mayer.
Ing. Peter Haidinger stammt aus einer großen einheimischen Familie, von einem Bauernhof in Ottstorf, und bereits in jungen Jahren war ihm das Wirken im caritativen Bereich ein Anliegen. Freunde und Bekannte schätzen ihn als kritischen Geist, der Konflikte nie gescheut hat und stets um Lösungen bemüht war. Neben seinem Beruf beim Raiffeisenverband OÖ, engagierte sich Peter Haidinger schon sehr früh im Pfarrgemeinderat und ist Gründungsmitglied der Diözesan-Sport-Gemeinschaft.
1985 begann seine politische Arbeit im Gemeinderat und gipfelte 1991 mit der Funktion als Vizebürgermeister. In seiner aktiven Zeit als Kommunalpolitiker setzte er sich sehr für die überaus wichtigen Betriebsansiedlungen ein und war bei der Planung und Errichtung der Tennishalle beteiligt. Seit sieben Jahren ist Ing. Haidinger als ehrenamtlicher Krankenhausseelsorger tätig und seit 2016 ist er auch Seelsorger der Freiwilligen Feuerwehr. 
Franz Gatterbauer wurde 1946 als ältester Sohn am „Luefgut“ – heute bekannt als Apfelhof Gatterbauer – geboren und musste nach dem tragischen Tod seines Vaters bereits mit 18 Jahren den elterlichen Betrieb übernehmen. Für Gatterbauer war nie Zeit sein Leben zu planen, das Leben plant bis heute stets für ihn. Mit Frau Christine und vier Kindern schuf er sich die erhoffte Großfamilie und heute führen bereits sein Sohn Georg und Schwiegertochter Magdalena den bekannten Landwirtschaftsbetrieb mit Direktvermarktung.
Das kommunalpolitische Wirken von Franz Gatterbauer begann 1973 als Obmann-Stellvertreter im Straßenausschuss und führte ihn von 1982 bis 1991 zum Amt des Vizebürgermeisters. Seine politische Arbeit war teilhabend an der Eröffnung der Landesmusikschule, unzähligen Kilometern von staubfreien Güterwegen, dem Kindergartenbus, dem Betriebsbaugebiet Am Thalbach und auch der Ansiedlung der Firma FMT. Bei der Freiwilligen Feuerwehr Edtholz – heute Am Thalbach – war er viele Jahre im Kommando tätig.
Sein großes Engagement bei der Kirche begann bereits 1972 im Pfarrgemeinderat und im Jahr 2000 fragte ihn der damalige Pfarrer Pater Arno, ob er ihm nicht als Diakon zur Seite stehen möchte. Diesem Ruf ist Franz Gatterbauer gefolgt und seit der Hofübergabe 2008 leitet er auch die Pfarre Schleißheim.
Applaus. Neben den Familienangehörigen befanden sich unter den rund 100 Angehörige und Freunde auch zahlreiche Ehrengäste wie Bezirkshauptmann Dr. Josef Gruber und Abtpräses Christian Haidinger. Das Streichquartett Sonare sorgte mit dezenten Klängen für einen würdigen, musischen Rahmen. Pfarrer Pater Wolfgang segnete das Haus und insbesondere ein Kruzifix, dass von KR Heinz Angerlehner aus seiner privaten Sammlung an die Marktgemeinde als Schenkung übergeben wurde.

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