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Rückblicke | Sport | 09.04.2008

Judolady erkämpfte sich in Lissabon EM-Gold

Sabrina ist Judo-Europameisterin

Das sportliche Aushängeschild für den gesamten Bezirks Wels ist die Judolady Sabrina Filzmoser. Nach dem zweiten Weltcup-Sieg in Paris bereits für die Olympischen Spiele in Peking qualifiziert und führt in ihrer Gewichtsklasse die Europa-Rangliste an. Sabrina verspürt in Lissabon dadurch keinen besonderen Druck. Trotzdem möchte sie nach vier Bronzemedaillen endlich auch einmal ins Finale einziehen. Wir drücken ihr die Daumen!
Sabrinas Bericht vor der EM in Lissabon
Nach der UWV (unmittelbare Wettkampfvorbereitung) in Strasswalchen hatten wir ein paar ruhige Tage, um nach Trainingswettkämpfen und “Hochbelastungstagen” kleinere Blessuren oder Überlastungs-Erscheinungen auskurieren zu können. Zum Glück gab es während des Trainings keine gröberen Verletzungen, somit konnte das gesamte Team am Donnerstag (10.4.) geschlossen nach Lissabon zur Europameisterschaft abheben.
In Lissabon haben wir in einigen Gewichtsklassen immer noch ganz gute Ausgangspositionen um noch das ein oder andere Olympiaticket zu ergattern. Ludwig „Lupo“ Paischer (-60 kg) hat seinen Quotenplatz ja bereits bei der WM in Rio mit seinem dritten Platz erkämpft, Claudia Heill (-63 kg) und Sabrina Filzmoser (-57 kg) führen das Europa-Olympiaranking an. Die ersten fünf der Damen und die ersten neun der Herren pro Gewichtsklasse qualifizieren sich.
Der erste EM-Tag (Freitagin Lissabon ist gleich der “leichte” Großwettkampftag (drei Gewichtsklassen der Frauen 48/52/57 plus zwei der Männer 60/66) mit den Österreichern Fabi Hukuda-Strubreiter (-52 kg), Lupo Paischer (-60 kg), Andreas Mitterfellner (- 66 kg) und Sabrina Filzmoser (- 57 kg).
Fabi hat es in ihrer Gewichtsklasse (-52 kg) allerdings am Allerschwersten, nachdem sich nur eine Europäerin bei der WM einen Quotenplatz geholt hat, muss sie, um noch unter die ersten fünf im Olympia-Ranking vorzustoßen, Europameisterin werden. Andi braucht ebenfalls eine starke “Ippon Andi”-Leistung und mindestens einen 3. Rang, um sich noch unter die besten 9 Europäer (-66 kg) vorzuschieben.
Am Samstag (12.4.) kämpfen dann Claudia Heill (-63 kg) Silvia Schlagnitweit (-70 kg), Christoph Stangl (-73 kg) und Florian Rinnerthaler (-81 kg). Mit zwei Mal Silber und drei Bronzenen hat Claudia bis jetzt von uns allen die umfassendste EM-Medaillenkollektion. Mit der Führungsposition in der 63er-Rangliste kann Claudia aus den ersten fünf nicht mehr verdrängt werden, wohingegen Silvia, Chris und Flo noch eine Spitzenplatzierung unter den ersten drei bei der EM benötigen um im “Quotenplatzkampf” dabei sein zu können.
Der letzte “Mohikaner” am Sonntag (13.4.) wird unser “Schwerer” 100kg-Tiroler-Riese Franz Birkfellner sein. Er hat noch sehr aussichtsreiche Chancen, denn mit einer Medaille und einer Verbesserung vom 12. auf den 9. Ranglistenplatz ist er ebenfalls bei den Spielen in Peking dabei.
Von den internationalen Gegnern wird manch einer, der bereits fix für die Spiele qualifiziert ist, womöglich nicht am Start sein. Im Olympiajahr gibt es in vielen Nationen einige, die sich nach der Weltcupsaison auf die Olympischen Spiele konzentrieren, die EM auslassen und somit dem “Zweitstärksten” ihres Landes Vortritt lassen dürfen oder müssen. Deswegen kann es auch noch zu großen Überraschungen kommen.
Auf jeden Fall stehen sehr viele unter sehr hohem “Qualidruck” und manche, bei denen es eigentlich gar nicht mehr so sehr um die Olympischen Spiele geht, können frei und unbelastet aus der “Judoseele” kämpfen und vielleicht die großen Favoriten aus dem “Mühlrad” der Qualifikation hinauswerfen.
Für mich persönlich ist diese EM doch etwas Besonderes und ich werde sie auf jeden Fall sehr ernst nehmen, denn sie dient nicht nur als Vorbereitung auf die Spiele in Peking in mentaler Hinsicht, sondern auch als Gratmesser inwieweit das bis jetzt Trainierte fruchtet und schon umsetzbar ist.
Für alle anderen meiner Teamkollegen wünsche ich mir einfach einen “freien Kopf”, keine Verletzungen und jedem die Kraft und Energie über sich hinauswachsen zu können. Dann - und da bin ich mir sicher - werden wir Judokas ein “bärenstarkes” Team nach Peking schicken können.
Sabrina Filzmoser
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